Sonntag, 6. Dezember 2009

So., 06.12.2009, Vom Winde verwehtes Saisonfinale...

Hallo Sportfreunde,

eigentlich hatte ich mir mal wieder viel vorgenommen für den heutigen Abschluss einer tollen Saison am Julianakanal. Aber wie bereits vor 14 Tagen ist jeder Bericht überflüssig - denn die in Illikhoven vorherrschenden Rahmenbedingungen ( SW-Windstärke 5 mit Sturmböen bis etwa 70 km/h ) ließen keine kontrollierte Köderpräsentation zu. Im Gegenteil: Umstürzende Abroller, herumfliegende Taschen und Top-Set-Ablagen waren eher die Regel denn die Ausnahme...dazu bislang in dieser Höhe kaum gesehene Wellen und ein durch das erste Maas-Hochwasser stark gelb gefärbter Kanal ließen alle Hoffnungen auf ein Nikolausangeln mit prima Fängen schon beim Erklimmen der Böschung zerplatzen wie eine Seifenblase.

In Anbetracht der in diesem Herbst ausgesprochen mageren Fänge auf dem ursprünglich geplanten Parcours "Boerderij" Urmond-Ost und der "stürmischen" Wettervorhersage, welche wir seit dem letzten Wochenende täglich mit grossem Interesse verfolgten, beschlossen wir die Verlegung der Angelstrecke nach Illikhoven-West, ist man dort doch durch die steile Uferböschung bei dem prognostizierten Westwind weitestgehend geschützt. Unserem Plan, von dem wir uns den Umständen entsprechend optimale und faire Bedingungen für das gesamte Teilnehmerfeld versprachen, stimmte die Hengelsportfederatie Limburg, in Person der Wedstrijdcoordinator Dieter Breuer, am Mittwoch zu, so dass wir die Veröffentlichung im Internet bereits frühzeitig entsprechend anpassen konnten.

Dumm nur, dass der stark böige Wind am heutigen Morgen nicht wusste, dass er aus Südwest hätte wehen sollen und flink aus Süden den Kanal langpfiff. Die Folgen sind zum Teil oben bereits beschrieben, einige Impressionen sollen Euch unten einen kleinen Eindruck vermitteln, was sonst noch so los war...in aller Kürze: Schon gestern stand für mich persönlich der Wettkampf unter keinem guten Stern, als ich bei Angelsport Adriolo vor bereits verschlossener Tür stand und weder meine bestellten Caster, noch Futter oder Taubenmist abholen konnte...dumm gelaufen...da muss ich mich natürlich an die eigene Nase fassen...blieb mir aufgrund der Kürze der Zeit ( es war schon 13:45 Uhr ) nur, zu einem anderen bekannten Händler in Zuid-Limburg zu fahren...da bekam ich zumindest eingeschweisste Caster und ein "Notfall-Futter"...wenn auch die Caster beim Auspacken nicht mehr ganz frisch rochen....das sollte es mit ein paar Mal Waschen tun. Ansonsten war alles auf den Punkt vorbereitet...gekeimter Hanf und Weizen in rauhen Mengen, dazu bereits fertig ausgebleite Montagen mit den neuen Browning-Rebell-Posen in 1,5-5 g ( übrigens das Beste, was ich seit Langem an der Stipprute gefischt habe! Probiert die Teile mal aus, das lohnt sich...sind bei Angelsport Pelzer in Düren erhältlich! )

Bei meiner Ankunft um 7:30 Uhr in Illikhoven dann das oben beschriebene Bild....die Platzlosung ergab Nummer 16, ein Platz vom Ende der Strecke entfernt, aber bereits links neben der Hafeneinfahrt auf einem recht schmalen Stück. Im Stillen verfluchte ich mein sprichwörtliches Lospech...irgendwie scheint es mir, als hätte ich bereits zu Beginn der Saison am Landbouwbelang und an der Mosel mein Kontingent an Glückslosen für das vollständige Jahr 2009 aufgebraucht ;-(




Das Aufbauen funktionierte trotz mehrfach umgefallenen Abrollers sehr gut und stimmte mich wieder leicht optimistisch. Diese Haltung drehte sich aber wieder schlagartig, als ich die Initialfütterung einbringen wollte...ich bekam lange noch nicht einmal das Cupping-Kit auf die Rute gesteckt, geschweige denn diese auf voller Länge in den Halter gelegt...letztendlich passte es aber doch und die Futterballen flogen den Umständen entsprechend präzise auf den Angelplatz in etwa 11,00 m Entfernung, wo ich eine schöne Kante von ca. 30 cm ausgelotet hatte. Die ersten zwei Würfe führten dann zu zwei Hängern im Nahbereich, die mich fast den letzten Nerv kosteten. Schließlich flaute der Wind für wenige Sekunden etwas ab und in dieser Zeit war in der Tat so etwas wie kontrolliertes Fischen möglich ;-))
Dann...ja dann....hatte ich sogar einen Biss...und der Anschlag führte dazu, dass die ersten 8 Teile meiner Z7 aufs Wasser fielen und ich mit einem "Stümmelchen" von etwa 60 cm Länge in der Hand auf der Kiepe saß...vor dem Angeln war mein Abroller auf die Rute gefallen und hatte ihr scheinbar einen Knacks versetzt, den man dann auch nach dem Bruch sehr schön sehen konnte. Ende Gelände...nach weiteren ca. 20 Minuten wirrem Herumfischen in der Steinböschung auf 9,50 m beschloss ich, einzupacken. Feierabend. Ein eher unrühmlicher Abschied vom Julianakanal für dieses Jahr, aber irgendwann bin auch ich mit den Nerven am Ende...und da das bei mir, auf das Angeln bezogen, schon mal etwas schneller geht und es heute nicht der größte und prestigeträchtigste Wettkampf war, denke ich, mit dem vorzeitigen Abbruch die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Kurz vor meiner Abreise hatten ungefähr fünf Angler angefangen einzupacken, andere überlegten, ob es nicht Sinn machen würde, eine Stunde früher aufzuhören. Diese Initiative stieß jedoch nicht bei allen Sportfreunden und insbesondere nicht beim Organisator ,Piet Bothmer, auf Gegenliebe, was ich angesichts der Tatsache, dass der Fisch in Illikhoven oft noch in der letzten Stunde einläuft, auch ein ganzes Stück weit nachvollziehen kann.



Da war das 11,50 m-Teil noch heil ;-))
Über das Ergebnis werde ich Euch zeitnah informieren...vorab wie versprochen noch die ein oder andere Impression...und zu Beginn ein kleines Video, welches zeigt, dass durchaus auch unter den heutigen schwierigen Bedingungen der ein oder andere Fisch erbeutet werden konnte...hier zum Beispiel hat Jack Nouwen auf Kopfplatz 1 alles richtig gemacht:














Am kommenden Wochenende stehen nun am Samstag der von Organisator Jan v.d. Bovenkamp ausgerichtete 300+ KIKA-Benefizwettkampf mit Wolli Bense in Zeewolde und am Sonntag ein Koppelfischen mit Christoph Ohligschläger auf dem Programm. Über beide Veranstaltungen werde ich ausführlich berichten, bevor es dann in die Weihnachtstage geht und ich mir ein wenig Winterspeck anfuttern und die Ruten bis Mitte Januar einmotten werde ;-)) Vor den Feiertagen möchte ich aber noch in diesem Blog auf ein durchaus ereignisreiches Jahr 2009 zurückblicken und eine kurze Vorausschau auf ein anglerisch hoffentlich riesiges 2010 wagen. Einige von Euch haben es bereits vom "Buschfunk" erfahren, für die anderen mag es neu sein, dass ich per Ende 2009 meine Arbeit in der Wedstrijdcommissie des HSV Ons Genoegen Kerkrade/Rolduc beenden werde. Ich möchte mich wieder mehr auf meine übrigen Vorstandsaufgaben ( Erlaubnisscheinausgabe sowie Gewässerwart ) und auf mein persönliches anglerisches Fortkommen konzentrieren. Daher gibts mit dem Jahresrückblick auch ausführliche Infos über die Anmeldemöglichkeit zu unseren Wettkämpfen ab dem Jahr 2010. Nur soviel sei an dieser Stelle verraten...es wird noch einfacher!

Bis dahin wünsche ich Euch allen eine ruhige, besinnliche Adventszeit und, sofern Ihr die Ruten noch nicht eingemottet habt, für die letzten Veranstaltungen des Jahres viel Petri Heil!

Gruß Horst

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