Donnerstag, 8. Juli 2010

Sa./So., 3./4. Juli 2010, Nachtkoppel Maas bei Swalmen

Zum ersten Mal hatte am ersten Juli-Wochenende das Browning-Team Mönchengladbach um Frank Becker in Zusammenarbeit mit den niederländischen Vereinen HSV Ons Genoegen Roermond und HSV De Swalm zu einem Koppel-Nachtmarathon an die Maas bei Swalmen in Zuid-Limburg ( NL ) eingeladen.

Nachtmarathons an der Maas gehören zu den in der niederländischen Friedfischszene sehr beliebten Veranstaltungen, sind sie doch seit einiger Zeit nicht selten die einzige Möglichkeit, in der von steigenden Kormoranpopulationen und sich laufend bessernder Wasserqualität „gebeutelten“ Maas ordentliche Fanggewichte zu erzielen. Zudem verkündete der Veranstalter bereits sehr früh im Jahr, dass die Firma Zebco Sports Europe, welche die Marke Browning in Deutschland, den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern vertreibt, das Fischen mit einem ansehnlichen Sponsoring unterstützen würde, was rückblickend ganz sicher nicht zu viel versprochen war...doch dazu später mehr.

Die Prognosen für den Nachtmarathon fielen im Vorfeld sehr wechselhaft aus. Einige Teilnehmer hatten in den Vorwochen Trainingssessions absolviert; doch waren diese aus mehrerlei Gründen nur von beschränkter Aussagekraft. Einerseits beginnt das „grosse Fressen“, so zeigte die Vergangenheit, häufig erst nach Sonnenuntergang, andererseits hatten sich die Wetterverhältnisse in der Woche vor dem Fischen mit Tagestemperaturen um die 35 Graed nicht zum Guten verändert. Es wurden im Training einige Fische gefangen, hauptsächlich Brassen zwischen 300 und 1500 g mit vereinzelten Bonusfischen jenseits der 2 kg-Marke sowie Rotaugen bis 400 g. Zudem waren Barsche in allen Größen zu erbeuten, welche jedoch beim Nachtmarathon nicht in die Wertung kamen, weswegen es galt, ihre Anwesenheit tunlichst zu verhindern. DIE Taktik für den Erfolg konnten viele Angler während der Trainingsphase nicht identifizieren, zumal durchweg wenig Fisch gefangen wurde, dieser jedoch auf allen Distanzen und viele Köder erbeutet werden konnte.

So war es für die 32 teilnehmenden Koppel vielfach ein Griff in die Wundertüte, als sie am Samstag nachmittag bei bewölktem Himmel und gefühlter Gewittergefahr zur Jo-Gerris-Sporthal nach Roermond, dem Ort der Platzauslosung aufbrachen. Hier waren viele Sportfreunde sehr positiv überrascht, dass die der Sporthalle angeschlossene Gastronomie zum einen mit einer mehr als ausreichenden Zahl an Parkplätzen aufwartete und zur Begeisterung aller eine Großbildleinwand zur Verfügung stellte, so dass die rechtzeitig angereisten Sportfreunde das WM-Viertelfinale Deutschland-Argentinien aus der „Pole-Position“ verfolgen konnte. Das Ergebnis trug natürlich zur allgemeinen Hochstimmung bei, so dass die nach der reibungslos durchgeführten Platzauslosung notwendige Fahrt zur Angelstrecke zurecht in einen Autokorso mit Hupkonzert und Fahnen mündete.

An der Strecke angekommen, stellten wir fest, dass der Parcours von den Organisatoren vorbildlich hergerichtet worden war. Nicht nur konnten wir unsere Autos sofort hinter den Angelplätzen parken; die Plätze waren sehr gleichmäßig, jedoch mit Rücksicht auf die vielfach vorhandenen Bäume am Ufer mit etwa 20 m Entfernung ausgelegt worden. Eine reichlich bemessene Aufbauzeit von rund zwei Stunden sorgte dafür, dass bei den Vorbereitungen keine Hektik aufkommen musste und jeder in Ruhe ein Tackle vorbereiten konnte.

Wer in die Feederboxen der Teilnehmer schaute, fand dort überwiegend braunes Brassenfutter und die übliche Köderauswahl der ambitionierten Feederangler...so waren neben den üblichen Maden und Pinkies große Mengen an Castern und Würmern zum Schneiden und für den Haken am Start. So konnte es auch nicht verwundern, dass nach dem Startsignal pünktlich um 20.00 Uhr die ersten Futterkörbe gen Angelplätzen flogen, welche mit Würmern und Castern geradezu durchsetzt waren. Ganz eindeutig hatten es alle Teilnehmer auf grosse Brassen abgesehen, die das Angeln auch im Nachhinein entscheiden sollten.

Während noch Tageslicht vorhanden war, bissen die Fische wie gewohnt sehr zögerlich bis gar nicht. Vereinzelt konnten einige Koppel mittlere Barsche oder vereinzelte Brassen erbeuten; von einem regelmäßigen Beissverhalten konnte jedoch keine Rede sein. Erst nach Einbruch der Dunkelheit und dem Einschalten der Kopflampen und der beleuchteten Target-Boards wurden die Brassen zutraulicher und nahmen die angebotenen Köder mit weniger Argwohn auf. Viele Koppel beklagten sich darüber, dass keine großen Brassen-Schulen anwesend waren, sondern oftmals nach ein oder zwei Bissen eine mehr oder weniger lange Beisspause zu verzeichnen war. Es galt also, die wenigen Bisse sicher zu verwandeln. Nur ganz wenige Koppel schafften es, die Beisspausen fast gänzlich zu verhindern; schlussendlich waren das dann die Kollegen, die im Endklassement weit vorne lagen. Nach dem Sonnenuntergang wurden die Fische bis etwa 0.00 Uhr aktiver, bevor es bei den meisten Koppeln deutlich ruhiger wurde, bevor gegen 3.00 Uhr wieder eine steigende Fischaktivität zu verzeichnen war. Nach Sonnenaufgang war dann absolut Feierabend. Es konnte beinahe kein einziger Fisch mehr erbeutet werden.

Um 8.00 Uhr erfolgte das Endsignal und unverzüglich machte sich die Wiegekommission an die Arbeit. Schnell zeigte sich, dass es wohl einmal mehr die „üblichen Verdächigen“ waren, die sich die Treppchen-Plätze teilen würden. Das anspruchsvolle Beissverhalten brachte gar einige Koppel mit Nullfang hervor, die Spitzengewichte lagen bei knappen 30 Kilo. Bereits eine halbe Stunde nach dem Ende des Fischens war die Wiegearbeit in vorbildlicher Weise beendet und die Koppel machten sich wieder auf den Weg zur Jo-Gerris-Sporthalle, wo bereits ein im Startgeld inbegriffenes reichhaltiges Frühstück auf die hungrigen Angler wartete. Vom Allerfeinsten übrigens...von diversen Brotsorten über Aufschnittplatten, Würstchen und Rührei mit gebratenem Speck blieben keine Wünsche offen. Entsprechend fröhlich waren alle bei der Siegerehrung gestimmt und jetzt ist es noch einmal an der Zeit, ausdrücklich die Unterstützung der Firma Zebco/Browning zu erwähnen. Im Sortiment der Preise fanden sich neben hochwertigen Angelstationen auch diverse Feederruten, Feederboxen, Rollen, Kescherstiele sowie die neuen, sehr hochwertigen XITAN Futterale. Diese besonderen Preise stießen auf breite Anerkennung und Applaus und werden sicher ein Faktor dafür sein, dass sich viele der Teilnehmer auch im kommenden Jahr wieder für eine Teilnahme entscheiden werden.

An dieser Stelle möchte ich dann auch den Organisatoren, welche allzu oft „hinten über fallen“, einmal ganz herzlichen Dank für die Ausrichtung dieses hervorragenden Fischens danken...ich freue mich schon auf das nächste Mal..

Mit sportlichen Grüßen
Horst Kolassa
Browning Team Düren

...und hier die Ergebnisse:

pl. name sektor gewicht/gr.

1 Fritsche/Kessler B 7 29000

2 Heuser/Raab A 2 22270

3 Zammataro/Pasternak D2 9898

4 Freitag/Thissen C2 9067

5 Weigang/Klein A 5 21410

6 Hahn/Schrott B 3 11680

7 Kricke/Kukielka C6 8152

8 Bouge/Czyborra D 6 5952

9 Kolassa/Ohligschläger B 6 10350

10 Gottesacker/Surth C1 8148

11 Laub/Morgner D8 3074

12 Maas/Oster A8 1750

13 Cremer/Schmitz B1 7520

14 Neumann/Koeth C 4 3074

15 Leerentfeld/Robert A7 1750

16 Koppens/Fransen D 1 778

17 Heidemann/Jaworski B 5 2760

18 Krambockers/Sonnenschein C 8 425

19 Kivelitz/Günzel B 8 935

20 - 32 ohne fang, oder haben nicht wiegenlassen