Dienstag, 23. Februar 2010

Sa., 20.02.2010, Feeder-Training Bunkerhaven Maasbracht

Hallo Sportfreunde,

es ist vollbracht! Nach Wochen des Wartens und Zähneknirschens aufgrund anhaltender Minustemperaturen und Schneefällen startete ich am vergangenen Samstag in das Angeljahr 2010. Es war schon ein tolles Gefühl, mal wieder früh morgens aufzustehen, Futter zu mischen, Köder vorzubereiten und auf die 70 km lange Strecke nach Maasbracht aufzubrechen. Im dortigen Bunkerhaven angekommen stand ich angesichts nur eines einzigen Anglers auf der Landzunge vor der Qual der ( Platz- )Wahl. Ich entschied mich schlussendlich aufgrund des aufkommenden böigen Windes für die Stadtseite und den Platz zwischen dem Touristenausflugsschiff "Scheldevallei" der Reederei Stiphout und dem Hafenschlepper...dessen Besitzer zeigten sich von meinem Vorhaben wenig begeistert...hatte ich sie doch beim Entenfüttern gestört ;-) Auf dem folgenden Foto seht Ihr den von mir gewählten Platz...da sind die Enten noch da...am rechten Bildrand...



Auf diesem Platz fand ich eine windgeschützte Stelle, mit der ich aufgrund der Fangergebnisse der letzten Jahre auch ausnahmslos gute Erinnerungen verband. Es war zugegebenermaßen noch verdamt kalt, daher packte ich mich zunächst dick ein...hier setze ich auch bei Minustemperaturen auf den Water-X-Anzug von Browning und die Wind-X-Jacke...diese Kombination ist auch nach mehreren Stunden noch angenehm warm und absolut wasserdicht. Das atmungsaktive Material verhindert darüber hinaus das Schwitzen...insgesamt eine lohnenswerte Investition für den Angler, der seinem Hobby nicht nur im Sommer und bei Sonnenschein nachgeht...

Nach dem Ausrichten der Kiepe und des Feederarms galt es, das passende Ruten-Setup für das sensible Fischen auf vorsichtige Winterrotaugen zusammenzustellen. Ich entschied mich für die neue KING-Feeder All Seasons 390 cm in Verbindung mit der Weitwurfmaschine Force Feeder Extreme und meiner seit Langem favorisierten Schnur, der Quantum Quattron PT in der Stärke 0,08mm, welche sich beim Feedern auf kurze und mittlere Distanzen bestens bewährt hat. Ich verhalte mich an dieser Stelle sicher ein wenig anders als die meisten Feederfischer, indem ich stets ohne Schlagschnur, sondern nur mit einem 1m langen Nylonvorfach fische. Am Samstag fischte ich einen ( aufgrund der in Maasbracht vorkommenden Brassen und grossen Rotaugen jenseits der Kilomarke ) etwas stabileren, aber nicht wirklichen dickdrähtigen Haken der Grösse 18 an einem 0,10er Vorfach. Meine Futtermischung bestand aus einem Kilo Browning KING River Feeder, aus welchem ich am Morgen die groben Bestandteile ausgesiebt hatte und 50 g Duftstoff "Lake Cracker". Dem Boden angepasst entschied ich mich noch vor Ort dafür, das Futter dunkelbraun einzufärben, um möglichst wenig Verdacht bei den scheuen Rotaugen zu wecken. Ein Speedkorb von 40 g, freilaufend in meiner favorisierten Schlaufenmontage, vervollständigte die Montage. Auf einer Distanz von etwa 40 m fand ich eine saubere Stelle von etwa 5 m Tiefe. Das war zwar etwa 2,5-3 m weniger als auf der gegenüberliegenden Landzunge zu erwarten war, doch ich erhoffte mir aufgrund der zahlreich anwesenden Kormorane im Schutz der Boote grössere Fangchancen.
Nach dem Ablängen machte ich ein paar Probewürfe mit der KING All Seasons, welche ich mit einer 1oz-Kohlefaser-Hohlspitze ausgestattet hatte. Bereits bei den ersten Würfen erschrak ich heftigst...mit dem bei meinen bisherigen Ruten nötigen Kraftaufwand flog die Schnur derart heftig in den Schnurclip, dass ich vorsichtshalber überprüfte, ob sie an dieser Stelle nicht vielleicht Schaden genommen hätte. Ich hatte Glück und die Schnur war unversehrt. Ich fand durch 3-4 weitere Probewürfe heraus, dass ich aufgrund der hervorragenden Schnellkraft der Rute ( hier steht sie ihrer 420 cm langen Schwester in nichts nach ) und der großen Ringe nur maximal den halben Kraftaufwand einsetzen musste, um meine Stelle dauerhaft zielsicher und präzise anzuwerfen. Die Hohlspitze sorgte zudem für das Ausbleiben des bei Glasfaserspitzen häufig auftretenden "Flatterns" bei Distanzwürfen und im Wind. Einfach traumhaft so...in den nächsten Wochen werde ich die neuen Browning-Hohlspitzen einmal genauer unter die Lupe nehmen. Einen entsprechenden Bericht findet Ihr wieder auf www.matthias-weigang.de.

Dann wurde die Waffe "geladen und entsichert", sprich der Futterkorb gefüllt und der Haken mit zwei Maden bestückt. In den Futterkorb füllte ich bei jedem Wurf 5-10 Pinkies und setzte die Fische so auf "Diätkost". Schliesslich sollten sich die Rotaugen und Brassen für meinen Hakenköder interessieren und nur am Rande für die herumliegenden Lebendköder. Aus diesem Grund setze ich im Winter auch seltenst die sonst übliche Initialfütterung von 6-10 Körben, um den Platz aufzubauen, sondern serviere nur einen überschaubaren "Gruß aus der Küche". Auch am Samstag verzichtete ich vollständig auf diese initialen Appetithappen und schlaufte sofort beim ersten Wurf mit Futter den beköderten Haken ein. Ein weiterer Wurf ohne jeden Kraftaufwand brachte den Korb und den Köder wieder präzise auf meine Angelstelle. Nun hiess es warten. Im Winter, insbesondere bei unklarem Beissverhalten, werfe ich anfänglich nur etwa alle 10-12 Minuten neu ein. Im Sommer ist die Frequenz mit aktiverem Fressverhalten der Fische deutlich kürzer, dann kann es auch schon mal ein Wurf alle 2 Minuten sein. Aber im Februar, bei eisigen Minustemperaturen, ist auch hier wieder Schonkost angesagt...Beim ersten Wurf bemerke ich nichts weiter...mir fällt auf, dass vorbeifahrende Schiffe die feine Hohlspitze nicht so weit durchbiegen, wie eine Glasspitze gleicher Stärke. Ein weiterer positiver Effekt der neuen BROWNING-Spitzen, denn so muss ich nach dem Passieren der Schiffe nicht nachspannen bzw. meine Spitze wieder in Position bringen. Die Spitze zieht sich selber wieder in die Ausgangsposition zurück. Topp...Als sich nach 10 Minuten noch kein Fisch für meinen Köder interessiert, versuche ich zunächst, durch das Einholen der Schnur um eine Kurbeumdrehung den Hakenköder mitten ins Futter zu ziehen. Anschliessend hauche ich dem Köder durch mehrfaches leichtes Ziehen an der Schnur über der Rolle noch etwas Leben ein. Nichts...Nach etwa einer Viertelstunde ist der zweite Wurf angesagt.Die Schnur wird ganz leicht gepannt, die Biegung der Spitze ist kaum wahrnehmbar. Nach 10 Minuten ziehe ich den Köder wieder ins Futter...und bekomme einen heftigen Biss...ein leichter Anschlag, eigentlich nur ein seitliches Ziehen, bringt mir den ersten Fisch der Saison, ein traumhaft blau gefärbtes Winterrotauge von etwa 350 g. Dieser frühe Fang verleiht mir Hoffnung, dass heute noch ein paar Fische drin sind...und das, obwohl mir einige in Maasbracht wohnhafte Angler am Freitag noch rieten, lieber zu Hause zu bleiben...nicht für Geld und gute Worte, Jungs ;-))
4-5 weitere Würfe bringen keine weiteren Bisse und so beginne ich, mit der Köderpräsentation zu "spielen". Ein Dipp, welcher mir im Winter schon gute Fänge beschert hat, ist das blaue Match-Dipp "Fishy Fingers" von Browning, wobei der Name Programm ist. Das Zeug hat eine klebrige Konsistenz, wodurch es für ausgesprochen lange Zeit am Köder haften bleibt und oft auch 2-3 Würfe und längere Liegezeiten im Wasser übersteht, und einen durchdringenden Fischgeruch. Es hebt sich deutlich von vielen anderen Dipps ab, welche mit ihren hohen Konzentrationen beworben werden, sich jedoch oftmals bereits beim ersten Auftreffen auf der Wasseroberfläche vom Köder verabschieden. Als Köder tausche ich nun eine der beiden Maden gegen eine rote Kunstmade aus und bekomme gleich beim ersten Wurf einen weiteren deutlich sichtbaren Biss, den ich wiederum mit einem nur leichten Anschlag beantworte, um mir die Schnur nicht durchzuknallen...Ihr erinnert Euch...zu Gunsten einer perfekten Sichtbarkeit der Bisse verzichte ich nahezu immer auf eine monofile Schlagschnur. Ein vertrautes Klopfen in der Rutenspitze signalisiert mir einen Brassen und in der Tat kann ich einige Sekunden später meine erste Platte in 2010 einnetzen. Etwa ein Kilo schwer und scheinbar ein Männchen, denn die hat doch in der Tat schon Laichausschlag...Junge Junge, wenn Du mal nicht ein bisschen früh dran bist... ;-)

Da ich insbesondere zur kalten Jahreszeit nicht viel von konzertiertem Duftstoff- und Dipp-Einsatz halte, versuche ich es bei den kommenden Würfen wieder mit Köder pur...was mir jedoch ausser einem Schnurschwimmer nichts mehr einbringt. Erst beim dritten Folgewurf, wiederum mit "Fishy Fingers" kann ich eine weitere Brasse erbeuten, wiederum 1 kg schwer und entweder ein weibliches Exemplar oder ein nicht ganz so frühreifes Männchen, weil ohne Laichausschlag. Danach wurde es ruhig...

Nach dreieinhalb Stunden beschloss ich, das Angeln zu beenden. Beim Einpacken erfuhr ich von einem Passanten, dass die drei Angler auf der Landzunge jeweils Schneider geblieben sind. Das hätte ich aufgrund des dort deutlich tieferen Wassers nicht erwartet. Aber auf der anderen Seite sah ich meine Platzwahl bestätigt und fühlte mich daher doch nicht ganz unwohl. Bei einem frischen Hering vom örtlichen Fischwagen liess ich den Tag ausklingen und freute mich über meine ersten Fangerfolge in diesem Jahr. Knapp 2,5 kg lassen sich unter den aktuellen Umständen ( Minustemperaturen und ziemlich braunes Wasser ) schon sehen, vor Allem, da die Fänge der letzten 5 Jahre aufgrund des Kormoraneinfalls im Hafen ( ich zählte 37 Stück vom Vogel des Jahres 2010, der ja gottseidank nach Angaben der Tierschützer nur Kleinfisch fängt und uns Angler daher nicht stören sollte ;-)) wohl auf mittlere Sicht nicht mehr erreicht werden. Leider kann ich nicht mit Fotos des Fanges dienen, denn aufgrund der Kälte ist während des Angelns der Akku meiner Kamera in die Knie gegangen...da war nichts mehr zu machen.

Am kommenden Wochenende gehts wieder los. Ich hoffe, dass die Vereinsweiher im Grenzgebiet dann wieder offen sind. Andernfalls werde ich Samstag wieder in Maasbracht aufschlagen. Anhaltende Plustemperaturen von bis zu 10 Grad sollten weiterhin für verbesserte Beisslaune der Fische sorgen. Ein Bericht folgt wie immer an dieser Stelle.

Gruss
Horst

Samstag, 13. Februar 2010

Neue Website von Matthias Weigang

Hallo Sportfreunde,

unser Browning-Frontmann Matthias Weigang hat eine neue Homepage veröffentlicht. Sie ist sehr informativ und ansprechend aufgemacht...

Guckt Ihr hier:
http://www.matthias-weigang.de

Viele Grüße
Horst

Der Winter geht zu Ende...


Hallo Sportfreunde,

da momentan aufgrund fortwährender Schneefälle und Minustemperaturen an Angeln nicht zu denken ist, vertreibe ich mir die freie Zeit überwiegend mit der Vorbereitung meiner Geräte für die kommende Saison. Zusätzlich telefoniere ich mit "Gott und der Welt", um die ersten Fangmeldungen aus den Gewässern der Euregio Maas-Rhein nicht zu verpassen...hierbei höre ich, wie in den letzten Tagen schon berichtet, des öfteren vom Lateraalkanal sowie, und das ist mir neu, von stellenweise akzeptablen Fängen aus dem Hafen Maasbracht. Das freut mich besonders, da dieser Hafen ( unterhalb der Schleuse bis zur Polizeistation ) in den letzten Jahren doch ziemlich von Kormoranen heimgesucht wurde und die Fänge, welche dort in den Wintermonaten der letzten Jahrzehnte mit Stipp- und Feederrute regelmäßig erzielt werden konnten, seit etwa 2007 gegen "Null" zurückgegangen waren.

Die Meldungen der letzten Tage sind für mich Grund genug, der Sache mal auf den Zahn zu fühlen. Hierzu werde ich am kommenden Samstag dem Hafen mit der Feederrute mal einen Besuch abstatten. Ein ausführlicher Bericht folgt.

Ab Mittwoch sollen die Temperaturen übrigens über den Gefrierpunkt klettern und zumindest tagsüber auch erstmal dort bleiben...zu wünschen wärs uns ja...;-)


Viele Grüße und allen Jecken unter Euch ein paar schöne Karnevalstage!

Horst

Samstag, 6. Februar 2010

Im Westen nichts Neues...

Hallo Sportfreunde,

dieser gerne flapsig genutzte Spruch hat in diesen Tagen einen hohen Wahrheitsgehalt. Freuten wir uns vor einer Woche noch über Tauwetter mit schon fast zweistelligen Plusgraden, so lese ich heute frustriert, dass es spätestens ab Dienstag wieder Tag- und Nachtfrost geben wird, womit sich vermutlich auch das Karnevalswochenende als potenzieller Angeltermin erledigt hat.

Nichtsdestotrotz kann ich Euch kurz auf den neuesten Stand der anglerischen Ereignisse der letzten Tage bringen.

- An Maas und Julianakanal läuft so gut wie nichts...es befindet sich momentan eine ganze Menge Schmelzwasser in der Maas, welches durch Schleusungen auch in den Kanal gelangt und äusserst salzhaltig ist. Wie auch in den vergangenen Jahren verschliesst dieses Salz den Fischen das Maul. Insofern sind vereinzelte Fangmeldungen von bis zu 8 Fischen gegenüber dem Hafenbecken in Illikhoven wohl eher die Ausnahme denn die Regel.

Selbst an den klassischen Winterstellen wie dem Hafen Maasbracht und dem mit der Maas in Verbindung stehenden Noorderplas in Roermond bleiben momentan jegliche Fangmeldungen aus.

- Einige Meldungen erhalte ich vom Lateraalkanal...dort ist mit der Stipp- oder Feederrute der ein oder andere Fisch zu erbeuten. Für diejenigen von Euch, welche es nun so gar nicht mehr erwarten können...vielleicht eine Möglichkeit.

Die Genehmigungen des Verbandes Limburg für die Wettkämpfe des HSV OG Rolduc sind übrigens zwischenzeitlich erteilt worden. Somit sind die bereits im Dezember veröffentlichen offenen Angeltermine nun definitiv. Eine Übersicht findet Ihr hier.
Die Anmeldung kann, wie im Dezember beschrieben, ab sofort per email erfolgen. Die Vorgehensweise findet Ihr in folgendem Artikel noch einmal...
http://stippen-im-westen.blogspot.com/2009/12/anmeldungen-fur-die-wettkampfe-des-hsv.html

Bleibt zu hoffen, dass der Winter nun kurzfristig ein Einsehen mit uns hat und uns ans Wasser lässt. Zeit wäre es ja langsam allemal...

Viele Grüße
Horst