Sonntag, 4. April 2010

Sa., 03.04.2010, SKSR-Koppel, Stuwmeer


Hallo Sportfreunde,

am gestrigen Samstag stieg der erste von der SKSR organisierte Koppelwettkampf am Stuwmeer, zu dem Chris und Jo insgesamt 19 Koppel begrüßen konnten.

Viel wurde im Vorfeld dieses Fischens über die Fangergebnisse spekuliert, eine Prognose der Fänge ist jedoch insbesondere bei diesem ersten Wettkampf der Saison am mit einer Durchschnittstiefe von nur etwa 2m sehr flachen Cranenweyer kaum möglich. Fest steht, dass das Stuwmeer bei nächtlichen Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich oder gar Nachtfrösten wie alle derart flachen Seen sehr launisch reagiert und den Fischen förmlich das "Maul verschliesst"...in den letzten Tagen der Osterwoche kam es wieder zu solchen Nachtfrösten, was die Teilnehmer nicht gerade in Euphorie bezüglich der Fangerwartungen versetzte. Hinzu kamen Faktoren wie die seit 2009 auftretende Flusskrebsplage ( hiervon später mehr ;-)) und der bislang noch fehlende Fischbesatz für 2010...insgesamt blickten wir also skeptisch auf diesen Koppelwettkampf...

Gegen 7:30 traf man sich am Gewässer zur Platzauslosung. Wie üblich waren die Kopf- und Endplätze der drei Sektoren am Begehrtesten...diese konnten sich die folgenden Koppel sichern...
Platz 1: de Konink / Golinski
Platz 6: Belden / Moers
Platz 7: Auckel / Kusters
Platz 13: Grosjean / Smeets
Platz 14: Nussbaum / Kolassa
Platz 19: Dieters / Lohuis

Vor wenigen Jahren noch hätten die Sportfreunde, welche nicht das "Glück" der Endplätze hatten, wahrscheinlich mehr als enttäuscht wieder in Erwägung gezogen, sofort wieder umzudrehen und gar nicht erst auszupacken: seit 2009 jedoch stellt sich alles etwas anders dar...ein Blick auf die Endergebnisse der diversen Wettkämpfe zeigt, dass so gut wie kein Platz mehr eine Fanggarantie bietet...insbesondere die legendären Plätze auf der Karpfenwiese ( Sektor C ) haben im vergangenen Jahr einen grossen Teil ihres guten Rufes verloren...nur ganz selten kam der Gesamtsieg von dort, und das, obwohl die Karpfenangler weiterhin häufig von der Wiese aus ihre Futterkampagnen auf die Stuwmeer-Karpfen starteten; wobei immer wieder mal etwas für die Brassen abfällt...

So machten wir uns frohen Mutes bei kühlen Temperaturen auf dem "Luxusplatz 14" ( erster Platz Wiese ) an den Aufbau.

Platz 14 ( im Hintergrund ) vor einigen Jahren...dort konnte in der Vergangenheit beim SKSR-Koppel bereits das Wahnsinnsgewicht von etwa 40 kg in 4 Stunden realisiert werden...

Wir wählten, wie alle anderen Teilnehmer übrigens auch, die Feederrute und legten unsere Angelplätze auf 35 und 55 m an. Dort versenkten wir nach dem Startsignal je 6 Körbe mit wenig Lebendköder und setzten in der Folge auf eine nährstoffarme, aber reglmäßige Fütterung mit unserer Standard-Feedermischung, angereichert mit wenigen Pinkies und Castern. Bereits der dritte Wurf brachte meinem Koppelpartner Thorsten einen ansehnlichen Stuwmeerbrassen jenseits der 2 kg-Marke auf die ausgelegten 2 Maden. Das liess auf mehr hoffen, ist die erste Stunde am Stuwmeer doch sehr oft eher von Abwarten und Nichtstun geprägt...so früh schon Fisch...in Gedanken sahen wir unsere Setzkescher sich schon füllen ;-)) Der erste Fisch war auch deshalb wichtig, weil das Koppel Sluisman / Reining auf der Mitte der Weide bereits eine Platte einnetzen konnten. Wir waren auf jeden Fall kaum mit dem Keschern und Hältern von Thorstens Platte fertig, als auch ich einen BBB ( Bilderbuch-Brassen-Biss ) verzeichnen konnte. Es ruckte 2x leicht in der 1oz-Hohlcarbonspitze, bevor sich diese Sekunden später zum Halbkreis bog. Ein ganz leichter Anschlag ob der durchgebundenen geflochtenen Quantum Quattron PT Braid wurde mit einem heftigen Klopfen einer kampfstarken Brasse beantwortet und eine Minute später konnte ich auch diesen Fisch, wieder jenseits der 2 kg, sicher keschern. In Gedanken wähnten wir uns wohl beide schon auf dem Weg zu den 30-40 kg, welche auf diesem Platz nicht selten bei Wettkämpfen im Frühjahr schon gefangen wurden. Bankrunner Joep Beugels berichtete nach etwa einer Stunde, dass auf dem Parcours in den Sektoren A und B erst ein einziger Fisch gefangen werden konnte und wir hatten bereits zwei...plötzlich wieder ein Biss bei mir...doch im Drill war etwas anders...ein Widerstand war deutlich zu spüren, gehakt hatte ich also etwas, doch dieses Etwas liess sich ohne jede Gegenwehr einholen...und kurz vor dem Kescher sah ich dann auch, was sich an meinem Köder vergriffen hatte...ein stattlicher Flusskrebs von etwa 200 g, der leider nicht mitzählte ;-)) Thorsten konnte noch zwei kleinere Rotaugen erbeuten ( schön, dass die wieder beissen, sollte das ein Zeichen dafür sein, dass die Kormorane ihre unselige Anwesenheit am Stuwmeer beendet haben?? Zumindest gestern war kein einziger dieser schwarzen Teufel, welche unsinnigerweise auch noch zum Vogel des Jahres 2010 gekürt worden sind und seit 1.4. in NRW nicht mehr gejagt werden dürfen, zu sehen ) sowie einen weiteren Krebs...und dann war es auch schon vorbei mit der Herrlichkeit...nach einer Stunde hatten wir gut 4 kg auf der Habenseite und dann wars das...kein weiterer Biss, was wir auch versuchten. Und so konnten wir uns nicht mehr wehren und mussten tatenlos zusehen, wie die Koppel links von uns plötzlich anfingen, Bisse anzuschlagen. Jede Koppel konnte mindestens zwei, manche 3 Fische erbeuten, bevor Frenk Bosten links neben uns plötzlich davonzog wie der Teufel...drei Brassen in kurzer Folge konnte er verhaften, zwei weitere verlor er kurz vor dem Kescher. Das machte dann gut 6 kg Gesamtgewicht und den Sektorensieg. Wie würden wir mit unseren zwei Fischen enden? Die waren gefühlt deutlich größer als die der anderen Koppel, aber die hatten ja fast alle einen Fisch mehr...Die Antwort war eindeutig...die drei deutlich kleineren Fische der anderen Koppeln brachten je ungefähr 300 g mehr auf die Waage als unsere zwei...und so wurde aus dem erhofften 2. Platz im Sektor schnell die 5. Der Frust steckte uns beim Abbau und Rücktransport der Geräte schon in den Knochen und "Wunden lecken" war angesagt...da wäre mehr drin gewesen...wir mussten irgendeinen Fehler gemacht haben, wenngleich wir bis heute noch nicht eindeutig wissen, welchen...selbst das Verlegen meines Angelplatzes auf 85 m Distanz eine Stunde vor Schluss hatte nicht geholfen.

Am Ende siegten Dieter Golinski und Peter de Konink mit etwas über 12 kg auf Platz 1...die beiden sind am Stuwmeer schon eine sichere Bank. Gestern war es jedoch knapp in diesem Sektor und so sorgte erst eine Last-Minute-Brasse für die Entscheidung gegenüber der Browning-Koppel Wolli Bense und Michael Tietz, welche sich mit 10.350 g geschlagen geben mussten. In Sektor B setzten sich Leon Nacken und Sjaak Rauwhorst auf Platz 8 durch. Sollten Piet Auckel und sein Spannmann auf der 7 wohl etwas falsch gemacht haben...es sah fast so aus, denn sie konnten auf diesem Bonusplatz mit 1950 g nur einen 5. Sektorenplatz belegen. In Sektor C ging der Sieg, wie oben schon beschrieben, an Ton v.d.Sleen und Frenk Bosten mit 6.100 g vor Lohuis / Dieters mit 4.720 g...und wieder einmal war der Sektor "Wiese" der schlechteste der drei Sektoren. Auffällig auch, dass nur ein einziger der drei Vakke auf einem Endplatz gewonnen werden konnte...das war am Stuwmeer schon mal anders.

Hier gibts in Kürze das Gesamtergebnis mit allen Siegern und Platzierten:
http://www.bergsma-online.nl/02%20SKSR%20koppel


Hier die Gesamtsieger Golinski / de Konink am Stuwmeer in Aktion...kaum zu glauben, aber das aktuellste Foto, das ich von den Beiden habe, ist aus 2006...;-)

Hoffen wir also für 2010 einmal mehr auf etwas gleichmäßigere Fangchancen auch in der Mitte der Sektoren. Ein Anfang ist zumindest gemacht...

An diese Stelle verabschiede ich mich für fünf Wochen auf den spanischen Jakobsweg...Mitte Mai werde ich erst wieder erreichbar sein und ins Geschehen eingreifen können. Bis dahin wünsche ich allen Lesern spannende Wettkämpfe und allzeit Petri Heil!

Viele Grüße
Horst

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